„Hier wollen wir wohnen“
Die Senioren der Wohngemeinschaft im Pontanus-Carré haben ihren Wunsch wahr gemacht
Wenn eine Wohngemeinschaft umzieht, ist Chaos vorprogrammiert. Das ist bei der Senioren-WG, die jetzt ins Pontanus-Carré eingezogen ist, nicht anders. Dank der Caritas-Betreuer hat alles geklappt. Jetzt freut sich die Wohngemeinschaft auf die gute Nachbarschaft in dem Mehr-Generationen-Wohnprojekt.
Mit 87 Jahren ist Johanna Wiechers noch einmal zurückgekommen. Stolz zeigt sie die Urkunde des Spar- und Bauvereins Paderborn, die ihr bescheinigt, 50 Jahre in einer Wohnung der Genossenschaft gewohnt zu haben. Vor einigen Jahren hatte sie sich nach einem Unfall für eine Wohngemeinschaft des Caritasverbandes Paderborn entschieden und ihre alte Wohnung in der Pontanusstraße aufgegeben. Zusammen mit sieben Mitbewohnern ist sie jetzt ins Pontanus-Carré gezogen – zurück an ihren alten Wohnort.
Wie alles in der WG war auch die Entscheidung über den Umzug eine Gemeinschaftssache. Bei einem Spaziergang besichtigten die Senioren das Pontanus-Carré. Sie waren sich einig: „Hier wollen wir wohnen.“ Ihr Glück war, dass zwischen Caritasverband und Spar- und Bauverein schon lange ein guter Kontakt besteht. Die Wohngemeinschaft ist dritte von der Caritas betreute Wohngemeinschaft, die bei der Wohnungsbaugenossenschaft eingezogen ist.
Thorsten Mertens, Vorstandssprecher des Spar- und Bauvereins Paderborn, freut sich über die neuen Mieter. „Die Wohngemeinschaft paßt genau in unser Konzept des Mehr-Generationen-Wohnens. Mit jedem Bauabschnitt kommen wir unserem selbst-gestecktem Ziel –Vielfalt im Quartier - näher“, sagt er. Im ersten der drei Gebäudeteile realisiert die von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel seit Herbst 2013 inklusives Leben und Wohnen. In das zweite, gerade fertiggestellte Gebäude ist im Erdgeschoss die Wohngemeinschaft eingezogen, darüber befinden sich elf frei finanzierte Wohnungen.
Die Arbeiten am dritten Haus des Pontanus-Carrés kann Johanna Wiechers aus ihrem Fenster beobachten. Die Arbeiter heben gerade die Baugrube aus. 2015 wird dort der unter anderem der Verein „Gezeiten – Miteinander leben“ einziehen. 17 freifinanzierte Wohnungen, ein Beratungsbüro der Caritas und eine Gemeinschaftswohnung zur Kommunikation der Hasubewohner bilden das Baukonzept. Sämtliche PKWs werden unterirdisch in einer Tiefgarage untergebracht.
Johanna Wiechers braucht wie alle in der WG Pflege und Unterstützung. Auch weil die Bewohner die Leistungen aus der Pflegekasse zusammenlegen, ist eine 24-Stunden-Betreuung durch die Caritas-Sozialstation Liborius I möglich. Obwohl die Caritas den Alltag organisiert, haben alle Senioren in der WG einen eigenen Mitvertrag unterschrieben. Jeder bezahlt die Miete für ein 25 Quadratmeter großes Apartment mit Bad und einem Anteil an der Gemeinschaftsfläche – alles barrierefrei, mit Hausmeisterservice, Zugang zum Garten und dank moderner Wärmepumpentechnik niedrigen Energiekosten.
Auch den Haushalt finanzieren die acht Senioren gemeinsam. Johanna Wiechers gefällt diese Mischung aus Sicherheit und Selbstbestimmung, die die Caritas-Betreuung ihr ermöglicht. Ihrem Vermieter vertraut sie ohnehin – mit dem hat sie schon ein halbes Jahrhundert lang gute Erfahrungen gemacht.
Einfach war der Umzug nicht, aber dafür fühlen sich jetzt Bewohner, Angehörige und Caritasmitarbeiter in den neuen Räumen sehr wohl: (von links, hintere Reihe hintere Reihe) Elisabeth Sahrian, Christiane Thiele, Thorsten Mertens, Hans Werner Hüwel, Eva Lemanczyk, Alfred Wrba, Johanna Wiechers, Renate Bathe, Margit Adams (vordere Reihe) Markus Kirchhoff, Jason Müller, Monika Müller